Dienstag, 4. November 2014

La Flèche bei der HSS der seltenen Hühner

Endlich. Es gab sie wieder zu sehen: Die La Flèche in verschiedenen Farbschlägen.
Letztes Jahr in bei der Hauptsonderschau (HSS) der Haubenhühner und seltenen Hühnerrassen in Kaunitz hatte lediglich ein la Flèche-Züchter Tiere gezeigt. In diesem Jahr in Ronneburg bei Gera konnte man erfreuliche 28 Tiere in 4 Farbschlägen bewundern.

Erfreulich war auch die Qualität der ausgestellten Tiere. Einige waren noch nicht ganz ausgereift, doch auch sie wussten weitestgehend mit Qualitäten zu punkten. Ein Vorzüglich wurde in diesem Jahr nicht vergeben. So fehlte den für V vorgeschlagenen Tieren ein Quentchen Qualität in den Ohrscheiben um eine Bestätigung des Vorzüglich zu erreichen.

Schwarz
Der schwarze Farbschlag, der eigentlich noch der stärkste bei den La Flèche ist, war mit 3,7 Tieren von drei Züchtern im Verhältnis zahlenmäßig etwas unterrepräsentiert in Ronneburg. Die beste Henne in schwarz präsentierte in diesem Jahr Gernot Leimbach mit hv96. Jochen Schmauch und Andrea Höh hatten jedoch auch sehr gute Hennen in schwarz am Start, die ebenso einen prima Stand, Form und Grünlack zeigten. Die ausgestellten drei schwarzen Hähne waren etwas schwach. Sie waren durchweg noch nicht ausgereift und konnten alleine schon deshalb nicht die gewünschte Qualität zeigen.

Blaugesäumt
Bei den blaugesäumten waren 4, 7 Tiere von zwei Züchtern vertreten. Besonders eindrucksvoll präsentierten sich die blaugesäumten Tiere von Chris Vollhardt, die alleine schon durch ihre Größe und im Gesamteindruck auffielen. Die blaugesäumten Hähne des Züchters überzeugten besonders durch ein feines Farbbild und einen ansprechenden Gesamteindruck, der durch Größe und üppige ausgereifte Schwanzbefiederung und einen schönen hohen Stand gestützt wurde.

In den Kopfpunkten zeigten die blaugesäumten Hähne allerdings ganz unterschiedliche Qualitäten. Während einige der blaugesäumten Tiere sehr schöne Kopfpunkte aufwiesen, blieben bei anderen doch auch große Wünsche im Hinblick auf die perfekte Hufeisennase und einen glatten Kehllappenansatz. Bei den Hennen waren überwiegend Tiere des dunkleren Typs vertreten, die jedoch eine sehr schöne Säumung erkennen ließen und überwiegend tolle Kopfpunkte zeigten. Die Hörnerstellung etwas senkrechter hätte die ausdrucksvollen Hennenköpfe noch weiter perfektioniert. Die Henne helleren Typs von Andrea Höh zeigte leider entwicklungsbedingt noch ein unsauberes Zeichnungsbild. Dafür hatte diese Henne eine hervorragende kompakte und doch elegante Form und Oberlinie.

Weiß
Die ausgestellten weißen La Flèche von Jochen Schmauch hatten dem Zuchtstand entsprechend eine hohe Qualität. Die zwei gezeigten Althennen überzeugten insbesondere in Stand, ausgesprochen schöner Form und Farbe. 




Der gezeigte junge Hahn fiel hingegen etwas ab. Er war noch nicht voll ausgereift, wirkte noch etwas schmächtig und auch im Kopf -insbesondere den Ohrscheiben- gab es einiges zu wünschen.  

Gesperbert 
La Flèche in gesperbert (2,2 jung) wurden von Petra Penndorf präsentiert. Die Hennen konnten SG 93 und SG 94 erreichen und waren vom Gesamteindruck, Form und Farbe sehr ansprechend. Den Hähnen fehlte es allerdings einfach deutlich an Größe und Volumen eines typvollen La Flèchehahnes. Der Kopf des besten gesperberten Hahns hingegen war ein echter Hingucker. Wirklich eine perfekte Hörnerausprägung! Die beste aller in Ronneburg präsentierten La Flèchehähne. 

Fast alle seltenen Rassen bedürfen ein wenig Fingerspitzengefühl bei der Bewertung und auch der weiteren Zuchtentwicklung. Gilt es doch die seltenen Rassen in ihren zentralen und authentischen Kernmerkmalen zu erhalten. So eine HSS bietet tolle Möglichkeiten sich mit den Feinheiten der seltenen Rasse noch vertrauter zu machen und sich mit Züchtern dieser Rassen auszutauschen und wertvolle Tipps zu erhalten. Eine Teilnahme an einer HSS der eigenen Rassen kann einem Züchter nur sehr empfohlen werden!